Seit zwölf Jahren surfen viele Haushalte in Eichenzell schneller – und auch die Gemeinde nutzt das eigene leistungsstarke und stabile Glasfaser-Netz effizient, das vom Infrastrukturunternehmen GREENFIBER betrieben wird. Aufgrund dieser hervorragenden Basis bekommt Eichenzell seit 2019 Fördermittel des Bundes, um als sogenannte „Smart City“ innovative Lösungen der kommunalen Daseinsvorsorge zu finden. Viele spannende Projekte hat die Gemeinde im Bereich der digitalen Entwicklung bereits umgesetzt – und einige weitere sind schon in der Planung.
„Haben ein Alleinstellungsmerkmal“
Eine Stadt oder eine Gemeinde darf sich dann Smart City nennen, wenn sie intelligente Lösungen für die Stadtentwicklung in den Bereichen Infrastruktur, Gebäude, Bildung, Mobilität, Sicherheit und Co. findet und dabei innovative Informations- und Kommunikationstechnologien einsetzt. Genau das trifft auf Eichenzell zu. „Unter allen ausgewählten Teilnehmern des Förderprojektes haben wir mit unserem Glasfaser-Netz in Eichenzell ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Christopher Müller, Projektmanager „Smart City Eichenzell“.
Und genau dieses Glasfaser-Netz ist es, das die Grundlage für die Umsetzung vieler smarten Ideen bildet. „Dafür brauchen wir niedrige Latenz-Zeiten“, sagt Müller und gibt ein Beispiel: „Im Speckgürtel von Fulda „müssen wir uns in der Zukunft mit höherem Verkehrsaufkommen auseinandersetzen. Vor allem durch die Belastung mit Schwerlastverkehr im Industriegebiet und den damit verbundenen Gefahren. Dafür braucht es eine Infrastruktur, die im Millisekunden-Bereich arbeitet.“
Viel Gestaltungsspielraum für Eichenzell
Ein Vorteil für Eichenzell ist, dass Ihnen im Rahmen des Förderprojekts viel Gestaltungsspielraum zur Verfügung steht. Eichenzell dient dabei als Reallabor für verschiedene Anwendungsfälle. „So haben wir beispielsweise eine dauerhafte Verkehrszählung mit optischen Sensoren“, sagt Müller. Da das Rechenzentrum und der lokale Netzknoten direkt in Eichenzell stehen, „habe ich entsprechende Daten noch schneller als ohnehin mit Glasfaser und diese sind noch besser geschützt“.
Die Verkehrsdauerzählung beispielswiese läuft über so genannte Smart Poles. Diese verfügen über eine Dauerspannung, sind also rund um die Uhr mit Strom versorgt, auch wenn das Leuchtmittel der intelligenten Straßenbeleuchtung nicht eingeschaltet ist. Die Sensorik an den Smart Poles kann dabei zwischen PKW, LKW, Motorrad und Co. unterscheiden. Auch Straßensperrungen – beispielsweise aufgrund von Hochwasser – soll an den Smart Poles frühzeitig angekündigt werden. Durch die Glasfaseranbindung können auch Informationsmedien, wie Bildschirme angebracht und damit klassische Schilder ersetzt werden. „Die Glasfasertechnologie eröffnet zahlreiche Möglichkeiten und findet besonders in innovativen Projekten Anwendung, wodurch sie den Grundstein für zukünftige Smart Cities legt", erklärt Fabian Happ, Senior Account Manager bei GREENFIBER.
Public-WIFI für den sicheren Schulweg
Auch beim Thema Public-WIFI setzt die Gemeinde Eichenzell die Glasfaser-Infrastruktur ein. „Öffentlich zugängliches Internet haben wir am Schlösschen und wollen es demnächst auch entlang der Fahrradwege anbieten. Das dient unter anderem auch der Schulwege-Sicherung. Denn der normale Mobilfunk-Empfang ist dort teilweise katastrophal“, betont Müller.
Um Sicherheit geht’s der Gemeinde auch bei einem Thema, das derzeit in Planung ist – und für das ebenfalls Highspeed-Internet gebraucht wird. „Wir denken in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel über einen digitalen Straßenspiegel nach“, sagt Müller. Heißt also: An unübersichtlichen Stellen, beispielsweise an nicht einsehbaren Abzweigungen, an denen es für LKW eng wird, soll es ein entsprechendes Signal geben, wenn von der anderen Seite ein LKW kommt. „Möglicherweise in Form eines Bildes, sodass man quasi durch die Wand schauen kann, oder mithilfe eines Lichtsignals“.